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AutorenbildGabriele Müller

Der Tschechoslowakische Wolfshund – kein Wolf für die Couch.





Dank meinem Wolfshund Cherokee durfte ich viel über diese spannende Hunderasse lernen.


Wölfisches Aussehen ist gefragt, jedoch gilt das Gesetz der Natur „wie außen so innen“. Der Mythos Wolf fasziniert, weckt seit jeher bei uns Emotionen, den Drang nach Freiheit. Es gibt über 400 Hunderassen, die speziell dafür gezüchtet wurden mit und für den Menschen zu leben. Nimmt man einen „normalen“ Hund bei sich auf, übernimmt man bereits eine große Verantwortung. Doch viele wollen zusätzlich die Verbindung zur Wildnis spüren.


So wie Wölfe sind Wolfshunde hochintelligent, anpassungsfähig und in der Lage, Situationen individuell zu beurteilen. Ein Wolfshund ist kein Golden Retriever, den man einfach in sein Leben integriert. Das passt nicht zusammen. Derjenige, der das Futter kontrolliert, der besitzt auch das Vertrauen und den Respekt die Führung anzuerkennen.


Durch ständiges Training kann man aber ein gewisses Maß an kooperativerem Hundeanteil herausarbeiten. Ein Wolfshund verfügt über mehr Körpersprache, Ausdrucksverhalten als die meisten anderen Rassen und agiert ungestüm, aktiv, macht ALLES intensitätsmäßig intensiver.


Wolfshybriden stehen so wie ihr Verwandter Wolf noch streng unter Artenschutz, d.h. Welpen dürfen erst ab der 5. Generation freigegeben werden. Das Zusammenleben mit einem Wolfshund kann funktionieren, doch muss man hier noch konsequenter der Rudelführer WERDEN, SEIN UND AUCH BLEIBEN! Wolfshunde sind definitiv KEINE klassischen Hunde. Sie sind ausgezeichnete Beobachter und wahre Problemlöser, die ein Ziel unglaublich konsequent verfolgen, wenn sie sich dieses einmal in den Kopf gesetzt haben.


Haushunde kommen mit den vielen Reizen, Geräuschen und Tagesabläufen der Stadt besser zurecht. Die natürlich angeborene Scheu ist dem „will-to-please“ dem Menschen gewichen. Im Gegensatz dazu brauch das Bedürfnis des Wolfhundes nach Natürlichkeit und Natur einen gewissen Abstand zur städtischen Gesellschaft, kurzen Ausflug dahin ja, leben dort nein.


Alle Hunde stammen vom Wolf ab, doch durch speziellen Züchtungen ist bei vielen Rassen der natürliche Instinkt verloren gegangen. Um Überforderung, negative Emotionen und Dramen zu verhindern, sollte man vorher genau überlegen, ob man bereit ist, sein bequemes leichtes Leben als Mensch aufzugeben und sich wieder die Gesetze der Natur mit all ihren Regeln, Rangordnung und der leisen Kommunikation zu leben. Dann kann man Horrormeldungen wie Zerstörungswut, Trennungsängste, durch Scheiben springen, selbständiges Türen öffnen etc. vermeiden.


Ein Wolfshund ist wie Husky kein Couchpotato. Laufen gehört zu seiner Leidenschaft. Oft werden sie von Züchtern als wunderbare Begleiter für Outdoor Aktivitäten angepriesen, doch muss man wissen, dass besonders wenn man ein Tier aus dem Tierschutz übernimmt, es bei einem Wolfshund länger dauert die Freiheiten wie sie unsere Hunde haben zu geben. Kann man ihnen das als Familie bieten, hat man einen entspannten Begleiter an seiner Seite, der dann auch mal ins Einkaufszentrum oder ins Cafe mitkommt.


Wie der Sibirische Husky sind sie selbstständig denkende Hunde, denen die Bereitschaft „gefallen zu wollen“ fehlt. Sie verbiegen sich nicht für den Menschen. Gerade dieses natürliche unverfälschte Wesen mit ihrem unbeugsamen Charakter macht sie so faszinierend.


Besonders der Wolfshund braucht als soziales Tier sein Rudel, ob in Form eines Zweithundes, einer Katze oder des Menschen. Derjenige, der das Futter kontrolliert, der besitzt auch sein Vertrauen und Respekt um die Führung anzuerkennen. Bevor du dir einen Wolfshund nach Hause holst, überlege gut. Ansonsten ist der Wolfshund der Verlierer, der bei Überforderung seitens des Menschen im Tierheim landet und voraussichtlich so bald nicht mehr rauskommt, denn der Kreis der potentiellen Besitzer ist minimal.


Der Tschechoslowakische Wolfshund ist sehr aktiv, temperamentvoll, furchtlos, widerstandsfähig, neugierig, überaus intelligent und agiert selbständig. Hier ist es besonders wichtig ihn geistig und körperlich auszulasten.


Ein russisches Sprichwort sagt

„Wo der Wolf heult, da wächst der Wald,

leisten wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt“.


Der Wolf ist weder nur romantisches Krafttier noch bösartiger Dämon. Er ist ein Wildtier wie jedes andere und damit eine große Bereicherung fürs Ökosystem. Der Wolf verkörpert die Urkraft für uns, der Hund den besten Freund des Menschen. Jeder hat seine Qualitäten, allerdings sollte man die Anforderungen an das Zusammenleben mit einem Wolfshund nicht unterschätzen.


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