„Der Hund stürzt sich auf die Katze, will nur spielen. Die Katze empfindet dies aber als Angriff!“
Das erste Zusammentreffen entscheidet oft über den weiteren Verlauf der Beziehung zwischen Hund und Katze: Gute Freunde und friedliches Zusammenleben unter einem Dach oder Feindschaft? Wir Menschen sind gefordert, uns einen Plan zurecht zulegen. Besonders für die Katze ist es wichtig, die ersten Begegnungen so ruhig und entspannt wie möglich zu gestalten. Konfliktpotential bieten etwa die unterschiedlichen Körpersprachen: Während das Wedeln mit dem Schwanz bei der Katze eher negativ besetzt ist, kann es beim Hund auch positive Erregung bedeuten. Das Schnurren dagegen ist ein positives Signal der Katze, das Hunde auch als Knurren interpretieren können.
Einzug der Katze: Man sollte der Katze Zeit geben, sich in den ersten Tagen in einem separaten Raum an die neue Umgebung, Gerüche und Geräusche stressfrei zu gewöhnen. Für den Hund sollte der gewohnte Tagesablauf jedoch weitergehen, da sonst Eifersucht aufkommt. Auch der Hund bekommt so die Möglichkeit, sich an den neuen Geruch „Katze“ zu gewöhnen. Gassi-Runden vom Hund können für ungestörte Streifzüge der Katze genutzt werden. So hat sie die Möglichkeit die Wohnung zu erkunden. Die Zusammenführung sollte dann mit dem Menschen stattfinden. Der Hund sollte auf keinen Fall in den Jagdmodus fallen oder die Katze anstarren. Ein guter Zeitpunkt ist nach dem Fressen. Die Zusammentreffen sollten die ersten Male immer mit einem positiven Erlebnis beendet werden und nie länger als ein paar Minuten dauern. Leckerlis können auf die Situation entspannend wirken. Die Katze ist diejenige, die über den Abstand zum Hund entscheidet. Der Fluchtweg zu dem Raum, wo die Katze die ersten Tage verbringt, sollte immer frei sein. Ein Kratzbaum kann als erhöhter Aussichtspunkt der Katze zusätzlich Sicherheit bieten. Für dieses Ritual sollte man sich mindestens einmal pro Tag die Zeit nehmen, damit die Verbindung zwischen beiden Vierbeinern wachsen kann.
Einzug vom Hund: Die Katze meidet anfangs oft den Neuankömmling, weil sie spürt, dass dessen Energie noch nicht stabil ist. Weglaufen als Reaktion der Katze würde den natürlichen Instinkt vom Hund als Hetzjäger wecken und in den Jagdmodus schalten. Das spielerische Verhalten vom Welpen kann sich im adulten Alter zu dominanten, territorialen oder aggressiven Verhalten wandeln. Daher ist es wichtig, dass sich der Hund in Anwesenheit der Katze immer in einer ruhig entspannten Energie befindet. Der Mensch ist gefordert konsequent für stabiles Gleichgewicht zu sorgen – auf beiden Seiten! Denn natürlich gibt es auch Katzen, die den Hund attackieren!
Patchwork Familie Hund-Katze: Es kommt auch vor, dass beide Tiere gleichzeitig in den neuen Haushalt ziehen. Hier kommen sowohl Punkt 1 als auch Punkt 2 zur Anwendung.
Gerne freue ich mich über eure Anfrage zu diesem Thema. Ich persönlich empfinde es als eine große Bereicherung und Freude, mein Haus mit Hund und Katze zu teilen!
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