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  • AutorenbildGabriele Müller

Als ich durch das Training gelernt habe, wie mein Hund tickt.

Gastartikel von Gwen Page, Autorin


Ambra und Riccardo. Foto: Gwen Page

Zwei besondere Hunde teilen ihr Leben mit uns - Ambra und Riccardo. Sie, eine wilde ungarische Mischung, die ihre ersten zwei Tage ihres Lebens in einer Tötungsstation verbrachte mit ihren Geschwistern. Er ein Innenstadt-wohlstandsverwahrloster Chihuahua. Riccardo, ein in sich ruhendes Wesen. Ambra, sehr sensibel und reagiert auf jede negative Veränderung im Leben mit Gastroenteritis, Erbrechen und Essenverweigerung. Sie kam als Erste zu uns, ist wahnsinnig anhänglich und sozusagen der alpha Hund, wenn man so will. Wobei die beiden ein fantastisches Team sind, sie lieben sich, spielen und beschützen sich gegenseitig. Eifersucht kennen sie nicht.


Gabi hat uns so enorm geholfen sie zu verstehen, worauf wir bei ihr achten müssen, sie hat uns gelehrt wie Ambra tickt. Und es hat bis vor kurzem wunderbar funktioniert. Dann aber habe ich einen Fehler gemacht, den ich ohne ein ausführliches Gespräch mit Gabi nicht erkannt hätte. Und ich ärgere mich extrem, dass ich die Situation unterschätzt habe bzw. mich nicht in Ambra hineinversetzt habe.


Was ist passiert? Riccardo hatte sich eine Schnittverletzung am Ballen zugezogen und musste mehrmals am Tag verbunden werden. Wir waren alle in Sorge, inklusive des behandelnden Tierarztes, ob der Schnitt gut verheilt, ob Komplikationen auftreten. Riccardo stand nolens volens im Mittelpunkt. Sie konnten nicht mehr so viel und wild spielen. Es war etwas Negatives eingetreten in der Welt von Ambra. Und was tat sie? Verfiel in ihr altes Verhaltensmuster: ständiges Kläffen, ihr stark ausgeprägter Beschützerinstinkt kam wieder zum Vorschein. Sie war wieder die Schwierige. Die Gabi Therapie zum Teufel.

Dann das Telefonat und Gabi zeigte liebevoll meine Fehler auf. Ich müsse auch Zeit ALLEIN mit Ambra verbringen. Nach dem Verbinden von Riccardo mit ihr ALLEIN z.B. Ball spielen. Ihr zeigen, dass sie nach wie vor genauso wichtig ist. Sie allein loben oder knuddeln.


Jedenfalls befolgte ich die neuen Anweisungen und nach zwei (!) Tagen war Ambra wieder die Alte. Gabi kann sich so in sie hineinversetzen, dass es mir manchmal unheimlich wird. Ich hätte nie gedacht, dass Ambra so reagiert, zumal die beiden ein Herz und eine Seele sind. ICH ging davon aus, dass SIE versteht, dass Riccardo krank ist und unsere Hilfe braucht. Und dennoch: Wir Menschen reagieren nicht viel anders, wenn wir uns zurückversetzt fühlen. Auch wenn wir verstehen können warum!


Ich habe viel daraus gelernt! Pfote ist gut abgeheilt - Ambra lustig und glücklich - momentan rennen sie durchs Haus und jagen sich. Harmonie ist wieder eingekehrt und wir Menschen danken der großartigen Gabi für ihre professionelle Hilfe!


Buchempfehlung: Die Macht der Kränkung von Professor Haller, forensischer Psychiater.


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